Freitag 7.10

Am Freitag, den 7.10 ging es für vier von fünf von uns los: Treffpunkt 8:00 am Flughafen Köln/ Bonn. Smutje würde am nächsten Tag fliegen, denn leider musste er an diesem Freitag vor den Herbstferien noch eine LK- Klausur schreiben. Der Flug ging schnell vorbei und wir kamen planmäßig am Flughafen Edinburgh an. Wir orientierten uns und fuhren in die Stadt und dann nach Bonaly (einem Vorort Edinburghs) – zum dortigen Scout Center. Nach dem aufbauen der Kothe stand noch etwas Besonderes auf dem Programm:

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Vor der Reise haben wir „auf gut Glück“ eine Mail an Pfadfinder in der Nähe von Edinburgh geschrieben, die wir kennen lernen wollten. Und siehe da: Wir wurden am Freitag zur Gruppenstunde der „Explorers“ eingeladen. Adam (der Pfadfinder mit dem wir Kontakt aufnahmen) holte uns in Bonaly ab und wir folgten ihm ins Pfadfinderheim. Dort angekommen erwarteten uns schon Adams Explorers (Die „Explorers“ sind eine Altersstufe die bei uns einer Mischung aus Pfadfindern und R/Rs entsprechen würde also einem Alter von 14-18 Jahren) und wunderbar witziges Programm: Kochen. Insgesamt hatten wir mit dem Kochen eher mäßigen Erfolg aber dafür viel Spaß.

Samstag 8.10

Am nächsten Tag fuhren wir dann wieder in die Stadt um Smutje abzuholen. Um 14 Uhr trafen wir uns mit ihm in der Princes Street und waren nun froh, vollzählig zu sein. Wir verbrachten den Tag noch damit, die Stadt zu erkunden und unsere Bahnticktets zum Hadrians Wall zu kaufen. Am Abend ging es dann wieder zurück nach Bonaly.

Sonntag 9.10

Wir machten uns also auf nach Carlisle, um die nächsten fünf Tage auf die Spuren der alten Römer zu schottland_-6begeben und auf dem Wanderweg entlang der nördlichsten Grenze des Römischen Reichs zu wandern, die Kaiser Hadrian zwischen 122 und 128 n. Chr erbauen ließ. Um 13:00 kamen wir nach einer zweitstündigen Zugfahrt in Carlisle an und liefen durch die Stadt in Richtung Hadrianswall. Wir hatten übrigens Glück: Der Himmel riss immer mehr auf und am Ende des Tages hatten wir schönsten Sonnenschein. Wir schliefen im Garten eines Gemeindehauses, in dem wir uns ein wenig aufwärmen konnten und nachdem wir unser Abendessen – Nudeln mit Käse und heißen Tee – gegessen hatten, legten wir uns glücklich schlafen.

Montag 10.10

 

An unserem ersten Wandertag sahen wir noch nicht viel von der Mauer, dafür jede Menge wunderschöne Landschaften. Für uns war klar: Es hat sich jetzt schon gelohnt nach Großbritannien zu fahren! Um dischottland_-1e Mittagszeit suchten wir dann nach einem Platz zum Verweilen und Essen, als wir durch ein kleines Waldstück gingen und Schüsse hörten. Wir fanden heraus, dass auf einer nahgelegenen Wiese eine Gruppe Jäger eine Treibjagd veranstalteten und auf Tauben schossen. Wir wollten nicht dortbleiben und gingen noch ein wenig weiter und fanden einen kleinen Rastplatz und auch ein Café, in dem wir uns ein Heißgetränk genehmigten, bevor es weiterging. Dann sahen wir sie zum ersten Mal: Die alte Römische Mauer, die wir in den nächsten paar Tagen nicht mehr aus den Augen verlieren sollten. Nach dieser Begegnung suchten wir uns rasch einen Schlafplatz im Garten eines netten Ehepaars, die uns sogar mit Baked Beans bekochten und zum Abendessen, zum Schlafen und zum Frühstückt Tee brachten.

Dienstag 11.10

Wir verabschiedeten uns von unseren Gastgebern und gaben ihnen ein Halstuch als kleines Dankeschön für so viel Gastfreundlichkeit. Ein akutes Problem hatten wir jedoch: Fast keine Lebensmittel mehr und auch keine Einkaufsmöglichkeit. Laut Karte sollte es aber in zwei Orten auf unserem Weg einen Laden geben. Nach durchwandern dieser Orte stellten wir aber fest: Nein, es gibt dort keine Läden. Wir beschlossen, in Greenhead einen Schlafplatz zu suchen und ND und Smutje erklärten sich bereit, nach Halthwistle (übrigens die mittigste Stadt Großbritanniens) zu fahren und dort einzukaufen. Da nur ein Bus hin fuhr, wollten wir zurück Trampen. Leider hatten sie dabei wenig Glück und sind im Endeffekt noch einmal 3 Meilen zurückgelaufen. Entschädigt für diese Strapazen wurden wir aber bei einem abendlichen Besuch des Dorfpubs.

Mittwoch 12.10

Dieser Tag hatte es in sich: Die Etappe führte uns über eine ganze Reihe von „Bergen.“ Diese waren zwarschottland_-5 nicht sonderlich hoch, dafür aber viele. Dafür wurden wir mit genau so vielen spektakulären Ausblicken über das weite Land belohnt.

Eigentlich hatten wir uns für diesen Tag vorgenommen, wieder mal in einer Scheune oder ähnlichem zu schlafen, allerdings mussten wir mangels Angebot auf unsere Nachfragen auf ein kleines Waldstück ausweichen. Wir dachten uns: Wenn schon, denn schon und machten Feuer, kochten, sangen (wir hatten schließlich eine Gitarre dabei) und legten uns dann schlafen.

Donnerstag 13.10

Es ging weiter: Wir wanderten und genossen das wunderschöne Panorama unseres Wanderweges. Amschottland_-8 Nachmittag fing es an zu schütten. Wir wurden nass bis auf die Knochen. Wieder hatten wir den Wunsch, die Nacht unter einem Dach und nicht im Zelt zu verbringen. Leider wurde daraus wieder nichts, sodass wir auf einer Öffentlichen Zeltwiese unterkamen, die immerhin mit einem Toilettenhäuschen ausgestattet war, in dem wir wenigstens ein paar unserer Sachen trocknen konnten.

Freitag 14.10

Nach diesem eher frustrierenden Ende des Vortags erlebten wir wieder etwas Wunderbares: Kurz nach dem Abbauen des Zelts (der Regen hatte inzwischen aufgehört) kam eine Frau mit ihrem Hund vorbei, die uns prompt anbot eine Tasse Tee vorbei zu bringen. Ein Angebot, das wir aufgrund unserer kalten, nassen Nacht nicht ablehnen konnten. Nach einer Viertelstunde kam sie mit ihrem Mann und einem Tablett mit Teetassen und Keksen im Schlepptau wieder. Wir kamen ins Gespräch und sie fragten uns, wohin wir denn heute wandern würden. Wir antworteten, dass dies unser letzter Wandertag sei und wir nach Hexham wandern würden von wo aus wir zurück nach Edinburgh fahren wollten. Für die beiden stand fest, dass das nicht möglich sei. Die Straße dorthin sei viel zu gefährlich für Wanderer und es gebe keine Alternative. So beschlossen sie, uns nach Hexham zu fahren und wir nahmen das Angebot dankend an. Auf dem Weg erzählte uns der Mann, dass sein Sohn auf Pfadfinder gewesen sei, wir quatschten noch ein wenig mit ihm und stiegen in den Zug nach Newcastle upon Tyne, von wo aus wir den Fernbus zurück nach Edinburgh nehmen wollten. Nach ein wenig Aufenthalt in Newcastle ging es dann los und wir kamen gegen 17 Uhr in Edinburgh an. Wir bezogen unser Hostel und konnten endlich wieder Duschen. Frisch geduscht starteten wir dann für einen abendlichen Stadtspaziergang und fielen danach todmüde ins Bett.

Samstag 15.10

 

Unser letzter voller Tag ist angebrochen und wir hatten einiges geplant. Erst wollten wir noch einmal das Schottische Nationalmuseum besuchen, das wir am Anfang unserer Reise nur kurz sehen konnten. Wir schottland_-3teilten uns auf und jeder schaute sich das an, was für ihn am Interessantesten war: Ronja beschäftigte sich mit Kunst, ND und Aquaman wagten einen Rundgang durch das ganze Museum und Gonzo und Smutje beschäftigten sich mit Wissenschaft und Schottischer Geschichte. Nach unserem Museumsbesuch gingen wir Mittagessen und teilten uns zusammen eine Platte Haggis, denn wir dachten „das muss man doch zumindest mal gegessen haben!“ Die Schottische Delikatesse hat ja bei uns keinen sehr guten Ruf, unser Urteil: Es ist okay, aber wirklich toll hat es uns nicht geschmeckt. Nach dem Essen starteten wir dann unsere Straßenumfrage und kamen mit mehreren interessanten Leuten ins Gespräch und erfuhren hochinteressante Meinungen und Standpunkte zum Brexit und Schottischer Unabhängigkeit, doch mehr dazu weiter unten. Am Abend hatten wir uns noch mit Adam (unserem Schottischen Freund) verabredet und trafen ihn vor einem Pub. Wir probierten einige lokale Spezialitäten und er gab uns dann noch eine nächtliche Stadtführung durch Edinburgh. Gegen 0 Uhr kehrten wir dann zurück ins Hostel.

Sonntag 16.10

Rückreisetag. Früh morgens machten wir uns auf zum Flughafen und hatten noch Zeit, bis die Gepäckaufgabe startete. Durch die nassen Planen hatten wir allerdings Übergepäck. Wir beschlossen, die Planen zusammen mit unseren Stangen als Sperrgepäck aufzugeben und klebten alles mit Panzertape zusammen. Dafür wurden wir ein wenig belächelt, aber wenigstens funktionierte es! Unser Rückflug funktionierte Reibungslos und etwas früher als geplant kamen wir in Köln an, wo unsere Eltern auf uns warteten um uns abzuholen.

 

 

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